Vor wenigen Wochen habe ich zum einjährigen Bestehen meines Blogprojekts eines meiner Lieblingsbücher verlost: Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman.
Danke an dieser Stelle an alle, die bei der Verlosung teilgenommen haben. Das Zufallslos hat zwischen den 33 Teilnehmern entschieden. Der Transparenz halber möchte ich auch sagen, dass der eigentliche Gewinner nicht auf meine Mails geantwortet hat, weshalb eine zweite Runde nötig war.
Gewonnen hat schließlich Linda aus Österreich, die schon ziemlich lange meinen Blog liest und von Anfang an Newsletter-Abonnentin ist.
Ich habe sie gefragt, ob sie sich nicht vorstellen und ein paar Worte loswerden möchte. Im folgenden Abschnitt wird sie genau das tun: Sich vorstellen und einen Ratschlag über positives Denken geben.
Vielen Dank, Linda 🙂
Hey, ich bin Linda,
derzeit 22 Jahre alt und aus Österreich.
Erstmal vielen lieben Dank, Jonas! Ich freue mich sehr ausgelost worden zu sein, denn ich lese gerne auf deinem Blog, weil mich Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung sehr interessiert. Du verpackst diese Themen in klare und flüßig lesbare Texte; das macht das Lesen und Lernen sehr angenehm. Ich mag es neue Sichtweisen zu bekommen, deswegen passt dieses Buch als Geschenk genau richtig 🙂
Da es ja um das Denken geht, möchte ich ganz kurz etwas an die Leser von Gedankennahrung loswerden, das mir am Herzen liegt und gleichzeitig auch zu dem Thema passt:
Unser liebes Denken. Das verfolgt uns ja das ganze Leben lang. Und manchmal ist es gar nicht so lieb, sondern kann auch ganz schön fies und selbstzerstörerisch werden. Kommt mal ein böser Gedanke auf, kann er schnell zu einem grausamen Riesenpacman mutieren, der die positiven Gedanken nach und nach unbarmherzig auffrisst. Das passiert aber auch nur, wenn DU es zulässt!
Denk dein Leben positiv!
Und ich meine damit nicht, dass du sagst: „Juhuuu, super, dass das jetzt passiert!“, wenn dein Auto mitten auf dem Weg zu deinem ersten Date eine Panne hat. Vielleicht sagst du das ja wirklich, aber eher mit einem großen Haufen Sarkasmus dahinter und weniger mit Freude; außer du wolltest die Person sowieso lieber nicht treffen 😀 Aber gehen wir mal davon aus, eine Situation verläuft nicht wie geplant und es macht dich wütend, traurig und du bist am verzweifeln: Unterdrücke nicht deine Gefühle; lass sie raus!
Aber bitte verschone deine Mitmenschen mit Wutausbrüchen oder Handgreiflichkeiten. Mach das mit dir selbst aus – es ist schließlich deine Sache 😉
Und dann denke positiv.
Wie der gute alte Buddha schon sagt: „Rule your mind, or it will rule you.“
Mich persönlich beruhigt immer der Gedanke: “Okay, ich akzeptiere die Situation so wie sie ist. Es wird schon irgendeinen Sinn haben, nur den werd’ ich erst später erkennen. Ich mach jetzt einfach das Beste daraus!”
Dein Denken bestimmt sehr viel darüber, wie du dich fühlst und wie du in Situationen reagierst. Einen klaren und kühlen Kopf in solchen Momenten zu bewahren ist nicht immer leicht, aber gold wert! Und wenn es zuerst den Anschein hat dass man in einer Sackgasse steckt, kann dir ein gelassenes und ruhiges Denken doch noch einen guten Ausweg zeigen.
Also: Kill den mörderischen negativen Riesenpacman mit deiner positiven Denkweise!
Viel Erfolg dabei!
Hugs,
Linda
Michel says
Wie schön. Da hast du nicht nur eine Gewinnerin, sondern auch eine Gastbloggerin. Schöner Beitrag. Tolle Message.
“Rule your mind, or it will rule you.” Ja, der kleine, wilde Affe in unserem Kopf. Meditation als alltägliche Praxis kann helfen.
Jonas says
Genau 🙂
Linda says
Danke dir lieber Michel 🙂
Hugs
Alex says
“Mich persönlich beruhigt immer der Gedanke: „Okay, ich akzeptiere die Situation so wie sie ist. Es wird schon irgendeinen Sinn haben, nur den werd‘ ich erst später erkennen. Ich mach jetzt einfach das Beste daraus!“
Dein Denken bestimmt sehr viel darüber, wie du dich fühlst und wie du in Situationen reagierst. ”
Letzter Satz ist richtig. Und genau deshalb warne ich eindringlich vor einem Quietismus, wie er im Satz vorher empfohlen wird. Denn er plädiert für das Sich-Fügen, fürs Abwarten und Kleinbeigeben – in der DDR kannte man diese Philosophie mit einer ironischen Wendung: “Die Genossen werden sich schon was dabei gedacht haben.”, wenn wieder einmal etwas völlig Unsinniges oder Furchtbares passierte.
Gewaltlosigkeit und Zorn-Runterschlucken sind wohlfeile Schönwetterempfehlungen, die sonntags bei Kaffee und Kuchen leicht über die Lippen kommen. Lebbar ist das nicht. Dagegen ein alter Sponti-Spruch: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
Die pauschale Dämonisierung von Gewalt und Aggression ist letztlich eine verweichlichte Moral von Leuten, die die Illusion, alle Konflikte könnten durch langes Reden gelöst werden, der konträren Erfahrung vorziehen.