Für Eisenhower war er noch gefährlicher als der Deutsche Gegner. Die Rede ist von einem Virus, der “den Patienten glauben machte, alles sei möglich”, so Eisenhowers Biograf. Auch die Japaner sind diesem Virus zum Opfer gefallen, nachdem sie 1937 Pearl Harbor erfolgreich attackierten. Sie gewannen die darauffolgenden Schlachten im Pazifik und Südostasien, und waren überzeugt von ihrer Stärke. Doch diese Überzeugung ging in Größenwahn über. Genau wie es Eisenhower vorhergesagt hat: Sie fühlten sich allmächtig. Und durch diese Überschätzung der eigenen Leistung gingen sie zu Boden.
Die Rede ist von der sogenannten Siegeskrankheit, die dadurch gezeichnet ist, dass der Erfolg psychisch nicht bewältigt sondern falsch eingeordnet wird.
Zum Krankheitsbild gehören der übersteigerte Glaube des Patienten an die eigene Bedeutung und die Überzeugung, dass nur wichtige Menschen seine Genialität erkennen. – Ari Turunen
Die Folge ist eine systematische Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit sowie eine erhöhte Risikotoleranz und Arroganz.
Um genau dieses Phänomen soll es in diesem Blog-Beitrag gehen.
Folgende Fragen werden behandelt:
- Warum neigen erfolgreiche Menschen dazu, zu vergessen, wo sie herkommen?
- Warum sind Popstars so maßlos arrogant und weltfremd?
- Und wie kommt es, dass ein Manager nach vierzig Jahren nicht in den Ruhestand gehen möchte, sondern lieber einem Aufsichtsrat angehört, als sich um die Enkelkinder zu kümmern?
Die Beispiele und Zitate stammen aus dem lustigen und lehrreichen Buch von Ari Turunen: Kann mir bitte jemand das Wasser reichen? – Eine kurze Geschichte der Arroganz., das am Ende des Artikels kurz vorgestellt wird.
Hochmut kommt vor dem Fall
Geschichtliche Beispiele für Größenwahn gibt es viele. Die bekanntesten Personen, die der Arroganz verfallen sind, dürften wohl Napoleon Bonaparte und Alexander der Große sein. Keine Sorge, Gedankennahrung ist kein Geschichts-Blog, allerdings sind die Beispiele so plakativ für diese kognitive Verzerrung, dass ich zumindest Napoleons Wahnsinn kurz vorstellen muss.
Napoleon Bonaparte, dem nachgesagt wird, dass er unter einer ganz anderen psychischen Störung litt (auch genannt: Der Napoleon-Komplex), war auch vor der Siegeskrankheit nicht gefeit. So soll er 1811 gegenüber einem bayerischen General gesagt haben: “Noch drei Jahre, dann bin ich der Herr über das Universum.”
Wie das ausging, wissen wir ja…
Der amerikanische Journalist und Buchautor Robert E. Kaplan schreibt über solche machthungrigen Typen der Geschichte. Beim Vergleichen der verschiedenen geschichtlichen Herrscher fiel ihm auf, dass gewisse Gemeinsamkeiten sie verbindet:
- zügelloser Ehrgeiz,
- utopische Ziele,
- Arbeitswut und
- ein unerreichbares Bedürfnis nach Anerkennung.
Außerdem sind sie unverhältnismäßig besorgt um ihr Ansehen in der Gesellschaft, wollen ständig und um jeden Preis im Mittelpunkt stehen und können nicht mit Kritik umgehen.
Moderne Patienten: Popstars
Diese Beschreibung trifft natürlich nicht bloß auf Kriegstreiber und tyrannische Herrscher der Vergangenheit zu. Schaut man sich die Tour-Rider von gegenwärtigen Popstars an, dann lässt sich die Siegeskrankheit auch dort wiederfinden.
Was kann arroganter sein als diese Forderung der Hardrockband Van Halen?
Sie forderten, dass es Backstage eine Schüssel M&M’s gibt. Alle Farben sind okay, aber die braunen müssen enternt werden. Warum ist nicht nachvollziehbar. Allerdings muss es einen triftigen Grund geben. Denn entdeckte ein Bandmitglied auch nur ein einziges braunes Dragee, dann konnte auch mal das komplette Konzert abgesagt werden.
Update: Jan von Habitgym.de hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Band tatsächlich einen nachvollziehbaren Grund für diese Forderung hatte:
Van Halen waren auf Tour und hatten eine technisch enorm aufwändige Bühne. Sie haben damals an jedem Ort mit einer anderen Firma zusammengearbeitet, die für die Technik und den Auf- und Abbau zuständig war. Das war alles sehr kompliziert und die einzelnen technischen Schritte waren in einem Regelwerk schriftlich festgehalten. Weil sie nicht immer jeden einzelnen Punkt überprüfen konnten, haben sie sich den „Trick“ mit den M&Ms überlegt. Irgendwo mitten in dem Regelwerk stand, dass es die Schüssel mit den M&Ms geben muss und dass die braunen aussortiert werden müssen. Es war ein Indikator dafür, ob sauber gearbeitet worden war. Waren braune M&Ms vorhanden, musste die Technik vor dem Konzert noch einmal überprüfen werden, weil wahrscheinlich schlampig gearbeitet wurde.
Die Diva Mariah Carey ist in dieser Hinsicht auch nicht viel besser. Zu ihrer China-Tournee soll sie mit vier Wagen unterwegs gewesen sein, die sechzig Koffer und dreihundertfünfzig Paar Schuhe transportierten.
Die besondere Abneigung gegen Toiletten, die über kein pinkes Toilettenpapier verfügen, motivierte sie sogar zu einer großen Umbauaktion. Zumindest indirekt. Sie ließ zwanzig Assistenten die Toilette eines Musikgeschäfts umgestalten. Sonst wollte sie dort nicht verweilen.
Weitere kuriose Rider findest du hier.
Die Liste von erfolgreichen Menschen, die früher oder später von der Siegeskrankheit heimgesucht wurden, ist endlos und wird ständig um neue Patienten erweitert.
Warum werden erfolgreiche Menschen arrogant?
Weit verbreitet ist die Annahme, dass Leute, die plötzlich erfolgreich werden, ihre Persönlichkeit verändern. Der kleine Tom war so lieb früher, als er noch in der Dorfmannschaft kickte. Doch nun spielt er bei einem großen Fußballverein. Begegnet man ihm auf der Straße, sagt er einem nicht mal mehr Hallo.
Arroganz folgt dem Erfolg wie ein Hund seinem Herrchen.
Das ist keine neue Erkenntnis. Der antike Philosoph Philodemos hat schon vor über zweitausend Jahren Folgendes über arrogante Menschen gesagt: Ein arroganter Mensch schätzt seinen eigenen Edelmut übermäßig hoch ein. Er behandelt andere hierarchisch und einseitig.
Dadurch schadet er seinen sozialen Beziehungen zu den Mitmenschen und zerstört so die Struktur der Gemeinschaft. Letztendlich, so Philodemos, verliert der Arrogante seinen Verstand.
Nun sind wir aber im Zeitalter der Neurowissenschaften. Was ist dran an dieser Vermutung, die wir eigentlich alle insgeheim als wahr annehmen?
Neurochemische Untersuchung
Die Botenstoffe Serotonin und Dopamin sind wichtige für die Regulierung in unserem Gehirn. Ein Mangel an Serotinin kann Selbstmordgedanken auslösen. Ein gesundes Maß an Serotonin und Dopamin hingegen gelten als wichtige Grundvoraussetzung für ein selbstsicheres Verhalten.
Der Evolutionspsychologe Robert Wright hat bei seiner Untersuchung von Schimpansen festgestellt, dass die Anführer mehr Serotonin im Blut haben, als die anderen Tiere der Horde. Ähnliches stellte er bei Menschen fest. So haben Macht ausübende Studenten ebenfalls einen erhöhten Serotonin-Spiegel.
Die Botenstoffe sind wie Drogen für uns. Man kann von ihnen süchtig werden und gleichzeitig haben Sie Auswirkungen auf unsere Denk- und Handlungsfähigkeit.
Zu viel macht uns leichtsinnig, überheblich und arrogant. Die Siegerkrankheit ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Befallene machthungrig geworden ist und den Bezug zur Realität verloren hat.
Ari Turunen beschreibt das in seinem Buch über die Geschichte der Arroganz so:
Die Abhängigkeit von Serotonin und Dopamin ist allen gemeinsam, die im Vordergrund stehen oder das Leben anderer beeinflussen wolle. Der Verzicht auf die Macht ist für sie oft unmöglich.
Führende Persönlichkeiten, die eine Sucht nach den Botenstoffen entwickelt haben, sind machttrunken, und vielen fällt es schwer, in den Alltag zurückzukehren, wenn die Pensionierung ansteht: Das Bedürfnis, Einfluss zu nehmen, ist so groß, dass nicht wenige weiterhin einem Vorstand oder Aufsichtsrat angehören wollen oder wenigstens Leserbriefe verfassen, wenn ihnen keine anderen Mittel der Einflussnahme mehr bleibt.
Auch an Enkelkinder haben sie keine Freude, wenn ihr Gehirn keine ausreichende Menge an Botenstoffe bekommt.
Zusammenfassung:
Der Begriff der Siegeskrankheit entstand zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Das Phänomen selbst ist aber wesentlich älter, wie sich zeigt, wenn man historische Persönlichkeiten wie Napoleon Bonaparte oder Alexander den Großen betrachtet.
Allerdings ist die Krankheit bei Weitem noch nicht ausgerottet. Man muss sich nur mal das Verhalten von den sogenannten Reichen und Schönen anschauen. Aber auch Politiker kommen zuweilen nicht besser weg.
Arroganz scheint unter erfolgreichen Menschen besonders hoch zu sein. Es fällt einem nicht schwer, sich Beispiele zu überlegen, in denen die Arroganz der Person letztlich zum Verhängnis wurde. Wem keins einfällt, der muss nur das Geschichtsbuch an einer beliebigen Stelle aufschlagen.
Philodemos hat das schon vor 2000 Jahren gewusst, als er erklärte, warum der Arrogante letztlich seinen Verstand verlieren wird. Seine übersteigerte Risikotoleranz (er ist ja schließlich nicht von dieser Erde) lässt ihn sein ganzes Geld verlieren. Die Gesellschaft fängt ihn dann nicht mehr auf, denn er hat ihre Sympathie verspielt.
Verantwortlich für all das scheinen die Botenstoffe Serotinin und Dopamin zu sein. Gewisse Menschen haben eine Veranlagung dazu, besonders leicht nach diesen Stoffen süchtig zu werden, weshalb sie Macht gegenüber anderen anstreben. Dafür müsste man aber noch mal genauer in evolutionspsychologischen Büchern nachschlagen. (Steht auf meiner Liste 😛 )
Buchempfehlung:
Ab und an schlendere ich durch eine Buchhandlung hier in Mannheim. Meistens aus langweile, aber auch um zu schauen, was es so aktuell auf dem Buchmarkt gibt. Zumindest das kann Amazon nicht ersetzen, dieses gemütliche von Buchregal zu Buchregal gehen.
Vor ein paar Wochen bin ich dann über dieses Buch gestolpert. Zugegeben, der Titel hat mich schmunzeln lassen: Kann mir bitte jemand das Wasser reichen? – Eine kurze Geschichte der Arroganz von Ari Turunen. Erst dadurch habe ich das Buch in die Hand genommen und den Klappentext gelesen:
Das ist das beste Buch, das Sie je gelesen haben! Ach, das glauben Sie nicht? Dann sind Sie, als Besserwisser, erst recht der ideale Kunde für diese charmante und entlarvende Kulturgeschichte der Arroganz, der Überheblichkeit, der Hybris von Alexander dem Großen bis Bush und Berlusconi, von General Custer über die Lehman Brothers bis zu uns und Ihrer Wenigkeit
Damit war das Buch gekauft.
Der Klappentext sagt eigentlich alles, sowohl über den Inhalt als auch über die Art der Präsentation, nämlich lustig und unterhaltsam. Dieser Blog-Beitrag entstand, als ich das erste Kapitel gelesen hab (“Zu Kopf gestiegen”).
Es ist erstaunlich, welchen Einfluss die Arroganz auf unser Verhalten hat. Die Beispiele der Geschichte sind erschreckend. Das Buch zu lesen ist ein erster Schritt, sich immun gegen solches Verhalten zu machen.
Jonas
PS: Wie immer: Falls euch das Buch interessiert und ihr es über den Link oben bei Amazon kauft, dann unterstützt ihr damit Gedankennahrung.
Jan says
Hey Jonas,
Schöner Artikel! Interessant, dass die Story von Van Halen und den braunen M&Ms in dem Buch als Beispiel für Arroganz auftaucht. In einem anderen Buch (Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es “Decisive” von Chip und Dan Heath war) wird die gleiche Geschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel erzählt:
Van Halen waren auf Tour und hatten eine technisch enorm aufwändige Bühne. Sie haben damals an jedem Ort mit einer anderen Firma zusammengearbeitet, die für die Technik und den Auf- und Abbau zuständig war. Das war alles sehr kompliziert und die einzelnen technischen Schritte waren in einem Regelwerk schriftlich festgehalten. Die Band bzw. das Management der Band musste sichergehen, dass die Anweisungen in dem Regelwerk befolgt werden. Weil sie nicht immer jeden einzelnen Punkt überprüfen konnten, haben sie sich den “Trick” mit den M&Ms überlegt. Irgendwo mitten in dem Regelwerk stand, dass es die Schüssel mit den M&Ms geben muss und dass die braunen aussortiert werden müssen. Das konnte sehr leicht nachgeprüft werden. Es war ein Indikator dafür, ob sauber gearbeitet worden war. Wenn die braunen M&Ms aussortiert waren, konnten sie sicher sein, dass die Firma sorgfältig gearbeitet und alle anderen Regeln auch befolgt hatte. Waren braune M&Ms vorhanden, musste die Technik vor dem Konzert noch einmal überprüfen werden, weil wahrscheinlich schlampig gearbeitet wurde.
Ich finde das ziemlich clever. Wenn man nur einen Teil der Geschichte erzählt, dann sieht es natürlich arrogant aus 🙂
Was sich Mariah Carey bei ihrer Aktion gedacht weiß ich nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn das auch irgendeine (wahrscheinlich erfolgreiche) PR-Strategie war. Gib den Medien etwas, worüber sie auf jeden Fall berichten werden und ganz China wird mitkriegen, dass ich auf Tour bin. $$ 🙂
Mir fällt immer wieder auf, dass sich vergleichsweise erfolglose Menschen (das unterstelle ich dem Autor einfach mal, ohne ihn wirklich zu kennen) den Erfolgreichen gegenüber überlegen fühlen: Die sind halt arrogant und abgehoben und haben den Sinn für die Realität verloren. Wenn man die Sache so sehen möchte, weil man sich dadurch besser fühlt, dann findet man natürlich überall “Beweise”. Ich höre das wirklich oft, insbesondere von Leuten, die mMn zuviel Zeit im Internet verbringen. Lies mal die Kommentare auf Spiegel Online zu Artikeln über Warren Buffet zum Beispiel.
Jetzt habe ich Lust bekommen das Buch selbst mal zu lesen. Es steht sogar hier im Regal weil meine Freundin es gelesen hat.
Du hattest geschrieben, dass du etwas über evolutionäre Psychologie lesen möchtest. Kannst du zu dem Thema was empfehlen? Das würde mich auch interessieren.
Viele Grüße,
Jan
Jonas says
Hallo Jan,
vielen Dank für deinen ausführlichen und informativen Kommentar.
Den Teil mit Van Halen und den braunen M&Ms werde ich noch in den Beitrag aufnehmen. Das wäre ja sonst eine tatsächlich sehr einseitige und unfaire Darstellung.
Was deine Kritik dem Autor gegenüber angeht. Das Buch ist nicht so geschrieben, als halte er sich erfolgreichen Menschen überlegen. Das wäre ja selbst Arroganz. Falls das so rüber kam, dann liegt das an mir.
Das Buch kann ich wirklich empfehlen. Es ist kein systematisches Niedermachen von erfolgreichen Menschen, wie man es in den Internetkommentaren wie Sand am Meer finden kann.
Grüße
Jonas
PS: Zur Evolutionspsychologie kann ich leider derzeit nichts empfehlen. Das liegt daran, dass ich bisher noch nicht viel dazu gelesen habe. Aus philosophischen Seminaren weiß ich allerdings, dass das Thema mit Vorsicht zu genießen ist, auch wenn amerikanische Motivationssprecher das als “die Wahrheit über uns” zelebrieren.
Michel says
Hallo Jan,
das Internet ist wirklich voll von Leuten, die abwertend über die “Reichen und Wohlhabenden” schreiben.
Witzig dabei finde ich immer, welche eigentlich kleinen Anlässe für solche Meinungen sorgen. Da habe ich letztens einen Beitrag auf Facebook gelesen, dass sich ein reicher Unternehmer jetzt seinen dritten Ferrai gekauft hat. Und die Leute sind abgegangen wie Schmitz`Katze mit ihren negativen Kommentaren.
Dabei frage ich mich dann, was wäre, wenn der Großteil dieser Negativlinge genauso viel Geld zur Verfügung hätte? Würden diese Leute dann wirklich so bescheiden und gütig mit ihrem vielen Geld umgehen und es den Armen und Hungernden zur Verfügung stellen, wie sie es teilweise in ihren Beiträgen von den Reichen verlangen. Ich glaube nicht.
Michel says
Sehr interessanter Artikel. Hab das Buch sofort auf meine Bücherliste gesetzt. Wird in den nächsten Wochen gekauft.
Den biochemischen Zusammenhang von Ari Turunen find ich sehr interessant.
Es kursiert ja gerne das Gerücht, zuviel Selbstwertgefühl würde leicht überhebliches bzw. arrogantes Verhalten an den Tag legen. In psychotherapeutischen Kreisen würde man dagegen halten und behaupten, dass überhebliches bzw. arrogantes Verhalten eben KEIN Zeichen eines starken Selbstwertgefühl ist, sondern von zu wenig Selbstwertgefühl. Wobei diese Messung (viel/wenig Selbstwertgefühl) natürlich rein subjektiver Natur ist.
Mich würde da mal die Meinung von Ari Turunen zu interessieren.
Wie ist deine Meinung, Jonas?
Jonas says
Hallo Michel,
eine spannende Frage. Allerdings sind weder Ari Turunen noch ich besonders bewandert auf diesem Gebiet.
Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass ein gesteigertes Selbstwertgefühl in Arroganz überschlägt. Ich allerdings meine, dass selbstbewusste und kompetente Menschen lediglich als arrogant bezeichnet werden. Meist von Leuten, die nicht damit umgehen können, dass eine Person so selbstbewusst sein kann.
Es gibt ja durchaus Leute, die argumentieren, dass es so etwas wie Arroganz gar nicht gibt.
Vielleicht befasse ich mich in den kommenden Wochen mal näher mit dem Thema und schreibe dann etwas.
Grüße
Jonas
Dario says
Hallo Jonas,
einen wirklich interessanten Artikel hast du da geschrieben.
Ich denke ein Grund warum die Menschen bei übermäßigem Erfolg arrogant werden ist, dass ihnen niemand mehr auf Augenhöhe begegnet bzw. sich niemand mehr traut, sie in ihre Schranken zuweisen.
Das muss man dann selber in die Hand nehmen, indem man sein Handeln reflektiert und von einem anderen Standpunkt begutachtet.
Was denkst du darüber?
Grüße
Dario
Jonas says
Hallo Dario,
ich weiß, wovon du sprichst. Aber das ist etwas sehr gefährliches, wenn man sich zum Beispiel nicht mehr traut, dem Vorgesetzten zu widersprechen.
Man muss jedem Menschen auf Augenhöhe begegnen, ob Chef oder Putzfrau. Und zwar mit Respekt und Sachlichkeit.
Darauf zu vertrauen, dass die Leute “da oben” schon selbst ihr Handeln reflektieren, ist utopisch wie unmenschlich. Ohne den Spiegel der Gesellschaft, Freunde und Familie ist eine Reflexion nur schwer möglich.
Grüße
Jonas
Sabine says
Ich frage mich, ob es einen Sinn hat einem arroganten Menschen dieses Buch zu schenken?
Jonas says
Das Buch ist unterhaltsam. Wenn die arrogante Person einen gewissen Hang zur Selbstreflexion hat, dann wird er sich wiedererkennen und schmunzeln.