Vor ziemlich genau einem Jahr, im November 2015, habe ich einen Artikel über den Mandela-Effekt geschrieben. Damals im deutschsprachigen Raum noch sehr unbekannt, in den USA aber schon fast Teil der Popkultur und spätestens seit Sommer diesen Jahres nun auch bei uns bekannt, zumindest bei internetaffinen Leuten.
Der Beitrag sollte zu meinem erfolgreichsten Artikel aller Zeiten werden. Aktuelle Statistik: 70 000 mal angeklickt, fast 40 Kommentare, regelmäßige Shares auf Social Media. Warum ist dieser Blogbeitrag so erfolgreich? Habe ich etwa besonders gut recherchiert und die Theorie anschaulich beschrieben? Nicht wirklich.
Der Grund für den “großen Erfolg” ist einfach der, dass der Teil des Internets mit Hang zu Verschwörungstheorien den Mandel-Effekt nun auch für sich entdeckt hat.
Nachdem die Klickzahlen überproportional anstiegen, schaute ich genauer hin: Wo kamen die Leute her? Was interessiert sie sonst noch? Aber um zu bemerken, dass mein Blog nun von Leuten besucht wird, die ich, freundlich gesagt, nicht zu meiner Zielgruppe zähle, braucht man kein Google Analytics. Ein Blick in den Kommentarbereich des Beitrags genügt.
An dieser Stelle möchte ich, wie sonst auch, transparent sein. Ich lasse jeden Kommentar zu, der von der Meinungsfreiheit abgedeckt ist, auch wenn ich die Meinung selbst keinesfalls teilen sollte. Das ist mir wichtig, da erstens nur so eine gesunde Diskussionskultur im Internet gegeben sein kann, und zweitens, anderes Verhalten den Medien-Verschwörungs-Spinner mit Hang zu Parallelweltfantasien nur noch mehr Benzin in das eh schon hell brennende Feuer schüttet (“Die Medien!!”).
Kein “Rant”-Beitrag
Aber keine Sorge, dass hier soll kein offener Brief eines wütenden Blogbetreibers sein. Zum einen bin ich das gar nicht, wütend. Zum anderen sind es nicht die wiederkehrenden Leser, von denen oben die Rede ist. Es sind Trolle oder Spinner, aber keinesfalls Mitglieder der Gedankennahrung-Community, die ich äußerst schätze!
Und Gründe dafür haben sich auch beim besagten Mandela-Effekt-Beitrag gezeigt. Es gibt durchaus einige Autoren, die sich außerordentlich viel Mühe beim Erstellen ihres Kommentars geben. Gut recherchiert und in wunderbaren Formulierungen widersprechen sie mir oder erweitern das von mir Gesagte. Und eben weil der ursprüngliche Artikel nun ein Jahr alt und keinesfalls inhaltlich erschöpfend ist, spielte ich mit dem Gedanken, diesen zu erweitern.
Aber hey, wenn die Community das besser hinbekommt als ich, warum dann ihre Worte für meine ausgeben? Stattdessen möchte ich den folgenden Text als Community-Beitrag verstehen. Er basiert auf den Kommentaren meiner Leser. Danke an euch! [Read more…]