Thematisch passend zum letzten Blogeintrag über Lenas neues Buch Psyche? Hat doch jeder! ist der heutige Gastbeitrag. Laura Burckhardt ist ausgebildete TA-Beraterin und Coach und zeigt euch, wie ihr in drei Schritten nervige Verhaltensmuster angehen könnt. Und die hat nun mal wirklich jeder (leider…).
Wie vor jedem Gastbeitrag gibt es von mir eine kleine Einleitung und Einordnung. Die erste Frage des Lesers dürfte sein: Wofür steht TA eigentlich? TA steht für Transaktionsanalyse. Das ist eine psychologische Theorie zur menschlichen Persönlichkeitsstruktur, die Mitte des 20. Jahrhunderts vom US-Psychiater Eric Berne entwickelt wurde.
Heute gibt es verschiedene moderne Auslegungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Aber eines haben alle gemeinsam: Das Ziel von TA-Beratern ist es, Menschen zu helfen, ihre subjektive Realität und Persönlichkeitsstruktur greifbar zu machen und diese zu interpretieren. Da besonders die Beziehung zu den Eltern sowie die eigene Kindheit eine große Rolle für die Persönlichkeit und eigene Verhaltensmuster spielen, beinhaltet die Transaktionsanalyse auch tiefenpsychologische Konzepte.
Der Fokus liegt dabei auf den Beziehungen innerhalb sozialer Systeme, zum Beispiel im Beruf oder zu anderen Familienmitgliedern und Freunden. Vereinfacht gesagt ist Transaktion nur ein anderes Wort für zwischenmenschliche Kommunikation (für Details bitte TA-Berater fragen, die mich für diesen Satz sicherlich verfluchen werden). Weiter unten wird die Expertin Laura noch mal detaillierter erklären, was es mit TA auf sich hat und wie die Methode dabei helfen kann, nervige und belastende Verhaltensmuster abzulegen.
Kommen wir nun zur persönlichen Einordnung. Taugt TA etwas oder ist das nur gewöhnliches pseudowissenschaftliches Coach-Geplappere? Soweit ich weiß ist die Transaktionsanalyse nicht als Form der Psychotherapie anerkannt, will sie aber auch nicht sein. Vergleicht man Psychotherapie und Transaktionsanalyse miteinander, dann fällt einem auf, dass zumindest das Ziel dasselbe ist.
Und ähnlich wie viele psychotherapeutische Ansätze ist auch die Transaktionsanalyse nicht wissenschaftlich, sofern man den Begriff sehr streng auslegt. Etwas ist dann als Wissenschaft von Pseudowissenschaft zu unterscheiden, wenn überprüfbare Hypothesen aufgestellt werden. Und bei der Überprüfbarkeit scheitern natürlich viele psychotherapeutischen Ansätze.
Zugegeben, da spricht ein fachfremder Skeptiker und man darf mich gerne berichtigen. Aber, und das ist mir wichtig zu betonen, selbst wenn ich recht habe: es macht nichts! Keinesfalls ist das als Kritik zu verstehen. Denn hier geht es nicht um allgemeingültigen Wissenserwerb oder die Erforschung der menschlichen Psyche nach streng wissenschaftlichen Vorgehen. Es geht um einzelne Personen, die leiden und die Hilfe suchen, und die den Wunsch haben, ihr Verhalten zu verändern und an ihrer Persönlichkeit schleifen möchten. Und da gilt: was hilft, das hilft.
TA hat zudem einen hohen ethischen Anspruch und ist in gewisser Weise erprobt. Ob es einem hilft und welche Methode und welcher Berater zu einem passt, das muss man ausprobieren, sofern man das möchte. Der Gastbeitrag von Laura gibt dir auf jeden Fall einen guten Einblick in die Thematik und die Art, wie TA funktioniert. Mach doch einfach mal den kostenlosen Antreiber-Test auf ihrer Seite. Man kann nie genug über sich selbst erfahren.
Viel Spaß beim Lesen und ein großes Danke an Laura Burckhardt für ihren Gastbeitrag und Einblick in die Transaktionsanalyse.
Jonas