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Blog über Psychologie, Inspiration und Alltagsbewältigung

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Nudging – Was ist das?

11. Juli 2016 by Jonas 10 Comments

Nudging – Was ist das?

Stell dir vor, du hättest aus unbestimmten Gründen die Macht, die Essensausgaben der Schulkantinen in ganz Deutschland zu gestalten. Du könntest die verschiedenen Stationen der Ausgabe nach Belieben anordnen. Du kannst die Reihenfolge der einzelnen Menüs auf der Speisekarte bestimmen. Allerdings hast du keinen Einfluss auf das Angebot selbst, d.h., du kannst kein Essen streichen.

Du hast nun verschiedene Möglichkeiten, deine zufällig erhaltene Macht zu nutzen. Beispielsweise könntest du die Laufrouten, Speisekarten usw. so optimieren, dass der Nahrungsmittellieferant, der dir am meisten Bestechungsgeld zusteckt, den größten Vorteil zieht – egal, was das für die Gesundheit der Kinder bedeutet. Oder: Du arrangierst alles so, dass die Gesundheit der Kinder optimiert wird.

Studien haben gezeigt, dass selbst vermeintlich banale Dinge wie die Reihenfolge der Essensausgaben (Obst vor Kuchen? Nachtisch am Eingang oder an der Kasse?) eine enorme Auswirkung auf unser Verhalten haben kann. In diesem Fall geht es um das Essverhalten von Schulkindern.

Es gibt eine Möglichkeit, ohne erhobenen Zeigefinger das Verhalten von Menschen zu ihren Gunsten zu beeinflussen: Das als “Nudging” bezeichnete Schubsen der Konsumenten/Bürger in die richtige Richtung, das seit einigen Jahren auch von politischen Größen wie Barack Obama und Angela Merkel benutzt wird. Doch was versteht man unter diesem Begriff? [Read more…]

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Die Siegeskrankheit: Macht Erfolg arrogant?

23. Oktober 2015 by Jonas 9 Comments

Die Siegeskrankheit: Macht Erfolg arrogant?

Für Eisenhower war er noch gefährlicher als der Deutsche Gegner. Die Rede ist von einem Virus, der “den Patienten glauben machte, alles sei möglich”, so Eisenhowers Biograf. Auch die Japaner sind diesem Virus zum Opfer gefallen, nachdem sie 1937 Pearl Harbor erfolgreich attackierten. Sie gewannen die darauffolgenden Schlachten im Pazifik und Südostasien, und waren überzeugt von ihrer Stärke. Doch diese Überzeugung ging in Größenwahn über. Genau wie es Eisenhower vorhergesagt hat: Sie fühlten sich allmächtig. Und durch diese Überschätzung der eigenen Leistung gingen sie zu Boden.

Die Rede ist von der sogenannten Siegeskrankheit, die dadurch gezeichnet ist, dass der Erfolg psychisch nicht bewältigt sondern falsch eingeordnet wird.

Zum Krankheitsbild gehören der übersteigerte Glaube des Patienten an die eigene Bedeutung und die Überzeugung, dass nur wichtige Menschen seine Genialität erkennen. – Ari Turunen

Die Folge ist eine systematische Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit sowie eine erhöhte Risikotoleranz und Arroganz.

Um genau dieses Phänomen soll es in diesem Blog-Beitrag gehen.

Folgende Fragen werden behandelt:

  • Warum neigen erfolgreiche Menschen dazu, zu vergessen, wo sie herkommen?
  • Warum sind Popstars so maßlos arrogant und weltfremd?
  • Und wie kommt es, dass ein Manager nach vierzig Jahren nicht in den Ruhestand gehen möchte, sondern lieber einem Aufsichtsrat angehört, als sich um die Enkelkinder zu kümmern?

Die Beispiele und Zitate stammen aus dem lustigen und lehrreichen Buch von Ari Turunen: Kann mir bitte jemand das Wasser reichen? – Eine kurze Geschichte der Arroganz., das am Ende des Artikels kurz vorgestellt wird. [Read more…]

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Sind kreative Menschen die besseren Lügner?

2. Oktober 2015 by Jonas 4 Comments

Sind kreative Menschen die besseren Lügner?

In einem 1977 erschienen Paper mit dem wunderbaren Titel Telling More Than We Know berichten die Professoren Richard Nisbett und Tim Wilson von einer ulkigen Beobachtung. In der Nähe einer Mall bauten sie einen kleinen Stand auf. Vorbeilaufende Frauen fragten sie, welcher der vier Nylonstrümpfe, die auf dem Tisch lagen, denn der schönste sei.

Den meisten gefiel der Strumpf, der ganz rechts auf dem Tisch lag. Fragte man die Frauen, warum ihnen genau dieser Strumpf so zusagt, dann antworteten sie:

  • “Der ist von höher Qualität!”
  • “Die Farbe gefällt mir sehr.”
  • “Es ist aus einem besonderen Material”

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. In diesem Fall war es aber so, dass alle vier Strümpfe identisch waren. Ein faktischer Unterschied in der Farbe und der Qualität lag also nicht vor. Trotzdem schien den befragten Frauen ein Strumpf besser zu gefallen.

Als die Forscher die Frauen darauf aufmerksam machten, dass sie sich nur aufgrund der Position für den Strumpf ganz rechts entschieden hätten, wurden sie komisch angeschaut. Die Befragten wollten es nicht glauben.

Dan Ariely, Professor für Verhaltensökonomie und Psychologie an der Duke University, folgert:

We may not know exactly why we do what we do. But the obscurity of our real motivations doesn’t stop us from creating perfectly logical-sounding reasons for our actions, desires, and feelings.

In seinem Buch The (Honest) Truth About Dishonesty: How We Lie to Everyone – Especially Ourselves nutzt er diese Untersuchung als Ausgangspunkt für eine weitere interessante Frage: Wie sehr belügen wir uns selbst? [Read more…]

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Der Dunning-Kruger-Effekt: Warum Experten ihre Leistung unter- und Amateure ihr Können überschätzen

11. September 2015 by Jonas 2 Comments

Der Dunning-Kruger-Effekt: Warum Experten ihre Leistung unter- und Amateure ihr Können überschätzen

Es ist 1995. Ein Mann betritt eine Bank in Pittsburgh und raubte diese am helllichten Tag aus. Dann macht er das Gleiche mit einer weiteren Bank. Kurze Zeit später wird er von der Polizei überführt – die Aufnahmen der Überwachungskameras wurden ihm zum Verhängnis.

Was ist passiert? Als der Bankräuber, der McArthur Wheeler heißt, nach der Sache mit den Kameras befragt wurde, da antwortete er trocken: “Aber ich habe doch den Saft getragen.” Er war allen Ernstes der Meinung, dass das Auftragen von Zitronensaft auf seinem Gesicht verhindern würde, dass die Kameras ihn entlarven.

Egal ob es nun um Banküberfälle oder Beförderungen im Beruf geht: Erfolg scheint maßgeblich davon abzuhängen, wie gut unser Können und korrekt unser Wissen ist. Mit der Geschichte des Zitronen-Bankräubers leiten die beiden Professoren der Cornell University, Justin Kruger und David Dunning, ihr 1999 erschienenes Paper ein. Diese knapp zehnseitige Arbeit ist seither ziemlich populär, auch außerhalb der wissenschaftlichen Welt. Der Dunning-Kruger-Effekt. [Read more…]

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Gilt die 5-Personen-Regel eigentlich auch für fiktive Freunde?

1. September 2015 by Jonas 1 Comment

Gilt die 5-Personen-Regel eigentlich auch für fiktive Freunde?

Eigentlich ein alter Hut, die 5-Personen-Regel. Doch irgendwie schaffte es diese (vielleicht zu) simple Feststellung von Jim Rohn wieder zu Beliebtheit: Du bist der Durchschnitt der fünf Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Im letzten Jahr bin ich immer wieder über diesen Satz gestolpert, sei es bei Gesprächen mit Unternehmern oder in Podcasts und Büchern. Und auch auf Twitter gab es vor kurzem eine Diskussion dazu, die ich rege verfolgte.

Für frischen Wind in der Debatte sorgte Jan von HabitGym mit seiner Frage, ob diese Regel denn auf reale Personen beschränkt sei. Daraufhin unterhielten wir uns, und ich bot ihm an, den Gedanken fortzuführen. Zu meiner Freude hat er das getan und zwar in Form eines Gastbeitrags. [Read more…]

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Der Spotlight-Effekt

12. August 2015 by Jonas 7 Comments

Der Spotlight-Effekt

Das Licht geht an, der Vorhang zieht auf. Eine berühmte Sängerin steht auf der Bühne. Nicht bloß die Scheinwerfen,sondern auch die gesamte Aufmerksamkeit des Publikums ist auf sie gerichtet. Das Gefühl, das sie in diesem Moment haben muss, kennen wir in zumindest abgeschwächter Form. Zum Beispiel  früher, als wir in der Schule ein Referat halten mussten.

Schon mal eine Rede gehalten? Nichts ist in diesem Moment präsenter als die Angst, sich zu verhaspeln. Eine selbsterfüllende Prophezeiung: Kaum daran gedacht, schon hat man ein Wort falsch ausgesprochen. Aber haben es die anderen überhaupt bemerkt? [Read more…]

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Soziale Angst: Auf die Bühne statt zum Arzt?

7. August 2015 by Jonas 2 Comments

Soziale Angst: Auf die Bühne statt zum Arzt?

Sie gehört zu den am weitesten verbreiteten mentalen Krankheiten: Die Soziale Angst. Man kann sie sich in etwa so vorstellen wie eine starke Schüchternheit. Sie ist aber mehr. Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden, fürchten gesellschaftliche Zusammenkünfte, z.B. Familientreffen oder öffentliche Versammlungen. Manchmal ist ein solches Treffen aber unausweichlich, das wissen auch die Betroffen. Finden sie sich in einer solchen Situation wieder, dann scheuen sie es, im Mittelpunkt zu stehen, werden schnell nervös und haben nicht selten rote Backen. Schnell auf das Handgelenk geschaut: Wie lange dauert das hier noch? 
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Das Gesetz der wenigen: Wie sich soziale Epidemien verbreiten

1. August 2015 by Jonas 1 Comment

Das Gesetz der wenigen: Wie sich soziale Epidemien verbreiten

Malcom Gladwells Bestseller The Tipping Point: How Little Things Can Make a Big Difference ist um die Jahrtausendwende erschienen und somit schon ein wenig in die Jahre gekommen, was aber wenig an der Aussagekraft des Inhalts ändert. Das Thema lässt sich bereits beim Lesen des Titels erahnen. Es geht um sogenannte soziale Epidemien, um Phänomene, die durch vermeintlich irrelevante Kleinigkeiten gestartet werden, sich aber irgendwie lawinenartig zu einem gesellschaftsübergreifenden und schnell wachsenden Trend entwickeln, sobald ein gewisser Punkt (Tipping Point) überschritten wurde. Gladwell macht dafür insbesondere drei Regeln verantwortlich, von denen ich die erste in diesem Beitrag vorstellen möchte: The Law of the Few. [Read more…]

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Selbstvertrauen: Durch Schein zum Sein?

23. Juli 2015 by Jonas 4 Comments

Selbstvertrauen: Durch Schein zum Sein?

Leute mit hohem Selbstvertrauen neigen zu besserer Leistungsbereitschaft. Sie scheinen mehr gebacken zu bekommen und sie sind im Vergleich zu ihren Mitmenschen erfolgreicher in dem, was sie tun. Doch was ist, wenn man kein großes Selbstbewusstsein hat?

Fake it till you make it! So lautet ein weit verbreiteter Ratschlag, den man in der englischsprachigen Gründerszene  am laufenden Band hören kann. Übersetzt heißt das etwa so viel wie: Tue so, als ob du gut in etwas wärst, bis du es wirklich wirst. Oder: Mit gespieltem Selbstvertrauen zu echtem Selbstvertrauen. Durch Schein zum Sein.

Was ist dran an diesem Rat, den Investoren jungen Unternehmensgründern nennen? Heiße Luft wie die vorgegaukelte Expertise selbst? Oder steckt da vielleicht doch etwas dahinter? Betrachten wir das Motto mal durch die psychologische Brille. Ein Fallbeispiel und zwei Studien.

[Read more…]

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Dress for Success?

8. Februar 2015 by Jonas 4 Comments

Dress for Success?

Letzten Freitag habe ich meine letzte Klausuren in Warschau geschrieben, beide in Recht. Da die Busfahrt innerhalb von Warschau in der Morgenzeit besonders kritisch ist, habe ich mich extra früh auf den Weg gemacht. Ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen!

Eine Stunde früher als geplant erreichte ich den Campus und hatte so genügend Zeit, um mir einen Kaffee und einen kleinen Snack zu holen. Auf meinem Spaziergang durch die Korridore der Universität sah ich dutzende junger Männer in Anzügen. War hier eine Konferenz, von der ich nicht wusste? Was habe ich verpasst? Warum sind die Leute hier so gut gekleidet? [Read more…]

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Über den Autor

Jonas Schröder ist Freizeit-Autor und notorischer Autodidakt, ein Generalist und interdisziplinär veranlagt. Sein Motto ist: Love it, change it or leave it. Und dann noch so eine Mischung aus Toyota und Nike: Nichts ist unmöglich. Mach es einfach! Er hat Philosophie und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim studiert. Aktuell macht er den Master in Management an der Business School in Mannheim. Mehr über den Blog

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