
Ich schäme mich nicht zu sagen, dass die Welt mir zu Füßen liegt. Sie liegt uns nämlich allen zu Füßen. Oder wie die Poeten Michael Beck und Thomas Dürr in den 1990er-Jahren schrieben: “Die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir steh’n drauf!”
Okay, durchschaut! Das ist ein Rap-Song von den Fantastischen Vier namens Mfg.
So wenig inspirierend die Aneinanderreihung von dreisilbigen Abkürzungen (beginnend mit ARD, ZDF und C&A) sein mag, der powervolle Refrain macht es wieder wett!
MfG – mit freundlichen Grüßen
die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehen drauf
wir gehen drauf für ein Leben voller Schall und Rauch
bevor wir fallen, fallen wir lieber auf
Was soll das heißen?
Liegt einem die Welt zu Füßen, dann bedeutet das meistens, dass man einiges richtig gemacht hat. Man hat es irgendwie geschafft erfolgreich zu sein. Wie einem König, dem sich die Gefolgschaft ehrfürchtig verbeugt, stehen einem alle Wege offen.
So möchte ich den Spruch nicht verstehen. Denn nicht nur einem König steht die Welt offen!
Wenn ich sage, dass die Welt dir und mir zu Füßen liegt, dann bedeutet das, dass uns beiden eine unglaubliche Anzahl an Chancen und Möglichkeiten geboten ist, unser Ding zu machen.
Zwischen diesen können wir mehr oder weniger frei wählen. Und anders als ein absolutistischer König sind wir auch für das verantwortlich, was am Ende dabei rauskommt.
Das klingt ja gut!
Ist es auch. Doch geschenkt bekommt man nichts. Wem die Welt offen steht, der muss sich immer noch entscheiden in welche Richtung er gehen möchte.
Man hat die Qual der Wahl…
Studieren oder Arbeiten? Welches Fach, welche Branche, welches Mittagessen?
Aber prinzipiell ist man in dieser Wahl frei. Das kann man nicht genug betonen. Deswegen sage ich es noch mal: Die Welt liegt dir zu Füßen!
Mach was draus!
Jonas
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