
Wer mich kennt, der weiß, dass heimatliebend kein Adjektiv ist, das mich näher beschreibt. Im Gegenteil: Ich verstehe mich als Weltbürger und wohne meistens an 3 Orten zur gleichen Zeit. Doch in den letzten Tagen ist mir etwas klar geworden. Um diese Erkenntnis geht es in diesem kleinen Gedankenhäppchen.
Ich glaube, so gut wie jeden zieht es zur Weihnachtszeit zurück in seine Heimat und zu seinen Wurzeln. Da bin ich keine Ausnahme. Dieses Jahr allerdings war der Weg für mich so weit wie noch nie! Mitte Dezember machte ich mich auf meine 15-Stunden-Reise von Warschau zu dem Ort, an dem ich bisher die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe. Meine Schulzeit, frühe Jugend. Meine erste große Liebe.
Kurz: Coming Home for Christmas.
Und dieses Jahr freute ich mich wirklich sehr darauf, die ganzen Leute zu treffen, die ich im Herbst zurückgelassen hatte, als ich Deutschland für mein Auslandssemester verließ.
Ich freute mich auf meine Eltern. Darauf, mit meiner Verwandtschaft unterm Weihnachtsbaum Geschenke auszupacken. Auf kleine Touren durch die Stadt mit Freunden. Auf tolle Gespräche über all das, was ich verpasst hatte und natürlich über das, was ich in Warschau so erlebt hatte.
Beim heutigen Spaziergang durch den verschneiten Schwarzwald kam es mir.
Das ist Heimat: Zu wissen, dass es einen Ort gibt, an dem Leute auf dich warten und sich freuen, wenn du da bist.
Und mit diesem Gewissen ist es für mich wesentlich leichter, all die schönen Orte auf diesem Planeten zu erforschen.
PS: Ich könnte noch wesentlich mehr über das Thema Heimat schreiben. Aber das würde den Rahmen dieses Gedankenhäppchens sprengen. Daher verweise ich an dieser Stelle zur unterhaltsamen und informativen Episode des In trockenen Büchern Podcasts, in dem Alexandra Tobor über genau dieses Thema referiert.
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